Blumen fuer Wittgenstein (1989)Blumen für Wittgenstein (1989)

Mutter brach in Tränen aus (1988)Mutter brach in Tränen aus (1988)

Jiu Jitsu im Alltag (1988)Jiu Jitsu im Alltag (1988)

Heiner, Maria, Silke (1989)Heiner, Maria, Silke (1989)

aus: Bildtexte, Postkartenedition (1988/89)

Freud lesen (2011)
Als Bildkommentar zu einem Zitat aus Freuds Traumdeutung dient ein Rebus aus dem Buch Anagramme Bildtexte Comics (1992). Das Coverbild, eine kolorierte Zeichnung mit dem Titel Periodische Parkettierung, stammt aus dem Jahr 1990 (unveröffentlicht).

»›das langsame verschwinden der buchstaben‹, der Rebus gleich zu Beginn von Falkners ABC, Anagramme Bildtexte Comic, kann als paradigmatisch gelten, sowohl was die Verschränkung von Bild und Schrift betrifft, als auch in seiner Selbstbezüglichkeit... «
– Benedikt Ledebur, Aphatischer Muse Rede. Zu den Arbeiten Brigitta Falkners. In: Ein Fall für die Philosophie, Klever Essay (2014)

Das Rosenbaertlein-Experiment

Das Rosenbaertlein-Experiment

Und scheert ihr Rosenbärtlein ab
In: Writing without Apollo II – Das Rosenbaertlein-Experiment, Renate Kühn, Schreibheft 35 (1990)

Rilke lesen (2011)
Animierte Postkarte aus dem Jahr 1989. In: Anagramme Bildtexte Comics (1992)

Anagramme Bildtexte Comics



Anagramme Bildtexte Comics,
Das fröhliche Wohnzimmer (1992)
Softcover, Format: 210 x 280, 56 Seiten

Anagramme Bildtexte Comics (1992)

Anagramme Bildtexte Comics (1992)

Anagramme Bildtexte Comics (1992)

Anagramme Bildtexte Comics (1992)

BRIGITTA FALKNER, ANAGRAMM-COMIX
In: Anagramme Bildtexte Comics (1992)

»Falkners Witz ist scharf und anarchistisch gestimmt, was als Gegensatz zu der strengen Form, an deren Auflösung die Texte permament arbeiten, zu sehr dynamischen Ergebnissen führt. Kernstück des Bandes ist das Gedicht kein sterbenswörtchen, ein 20 Seiten langes Riesenanagramm, das wohl zu den besten Arbeiten gehört, die deutschsprachige Literatur gegenwärtig anzubieten hat. Benn & Bense erscheinen im Text, werden zu einem der einprägsamen Paare, wie Stan & Ollie oder wie Puschkin & Gogol im gleichnamigen Einakter Daniil Charms, poetischen fall-guys, die sich fortwursteln durch die Widerstände der Gegebenheiten, unverzagt und stets von neuem, auch wenn sie einander nie in einer Zeile treffen können, da ihnen nur ein Anfangsbuchstabe zur Verfügung steht. Die Fugen Otto Nebels klingen ebenso an wie der lapidare Witz mancher Aphorismen Kurt Schwitters, und läßt man sich einfangen vom Sog des anagrammatischen Fortgangs, wird einem durch die geweckten Assoziationen die Originalität Falkners erst richtig bewußt. überzeugend auch der Einsatz des Anagramms als Text für die Comics, in denen, wie es sich gehört, ebenfalls mit den Grenzen der Genres gearbeitet, Ebenen gewechselt und Rahmungen überspielt werden. Auch dabei zeigt sich Falkners Hang sowohl zu trockenen Pointen wie kräftg dadaistischen Ausfällen.«
– Herbert J. Wimmer, FALTER 32/1992

»Brigitta Falkners Texte gewinnen den Permutationen ganze Moritaten ab. Wie im Text sternhagelvoll aus ›sohn: gell vaterl‹ über ›glaserl holen, tv‹ das Drama einer Familie vor dem Fernseher entsteht ist, ist unglaublich komisch.«
– Konstanze Fliedl, LISTEN 29/1992

»Doch aus der Beschränkung, die sich Brigitta Falkner auferlegt, entstehen Orgien. […] Auch beim Zeichnen ist Brigitta Falkner eine Minimalistin: Das Wilde kommt bei ihr aus dem Spröden. Sie hat sich die strengsten Regeln ausgesucht, und mit diesen Fesselungen kann sie sich virtuos von anderen Zwängen lösen.«
– Dieter M. Gräf, Basler Zeitung 201/1992

Anagramm (2011)

Errötendes Mädchen (2011)

Nach Bildtexten aus Anagramme Bildtexte Comics (1992)

lustknabe oder
tabus der klone


a) der sub klonte
uns – bald kröte,
bald köter – uns
lenkt das büro.
b) neutrale kodes.

a) orkus blendet.
blutendes karo
dekor; las bunte
klotüren. b) das
also… denk (brüt)

a) orkus blendet.
ob kerle das tun –
blonde u starke,
und so kerle bat
er; salbe und kot,
blut – nakes rose;
rektal und bös.
b) anus, kot & leder.

a) lernt subkode,
lobt sekundär.
knausert blöd,
ködert uns – bla
bla, u denkt eros
lenkt das büro.
b) eros und eklat.

kunst: da lobe er
a) burlesken tod.
b) erneut das klo –
unedel & kostbar.
kunstlederboa.
(lob des kentaur)
o.k. da lebt unser
snob, kaut leder,
adelt obskuren
ort – naked blues.

o der lustknabe –
treulos d knabe.
tabus. der onkel
tobend; saukerl.
tob das ekel nur –
o.k. brutales ende.
das blut kröne
es. a) dunkler bote.
kode: subaltern
b) sekt und orale
lust. o der knabe,
– der lotusknabe.

heraus mit der sprache

heraus mit der sprache

heraus mit der sprache
In: Anagramme Bildtexte Comics (1992)

»Das auf den Rebus folgende heraus mit der sprache ist meines Wissens Falkners erstes Anagrammgedicht. Da Anagrammieren zu den Techniken des Dichtens gehört, kann man ›DICHTERMüH passé‹ natürlich als Zweifel am eigenen Tun lesen; aber – wie ja auch das ironische ›spät sei der ruhm, ach‹ zeigt – hält die Autorin damit zum Pathos sprachgläubiger Lyriker Distanz. Der programmatische aber zweideutige Titel des Gedichts – ›heraus‹ kann ja, denkt man sich selbst dort, wo die Sprache sitzt, sowohl als ›weg‹ wie ›her mit ihr‹ verstanden werden, läßt an den Titel eines Leitartikels der Revolution surréaliste denken, der wahrscheinlich von Antonin Artaud stammt. Die ablehnende Haltung der Surrealisten gegenüber literarischem Gewäsch ist ja bekannt. Aphasie schließlich ist die radikalste Art des Verschwindens von Sprache, von der sich vor allem Linguisten Einsichten in ihre Natur erhoffen. Jakobson in Kindersprache, Aphasie und allgemeine Lautgesetze: ›Für den Linguisten, der sich mit dem Entfaltetsein des Sprachgebildes befaßt, muß auch seine Geburt und sein Absterben viel Lehrreiches bieten.‹ Die Rede einer aphatischen Muse wird also unter Sprachschwund leiden, und das muß, wenn man die Aufgabe der Musen darin sieht, Dichtende zum sprechen zu bringen, keinen Schaden bedeuten. Unterstellt man Falkners Gedichtzeile aber die rhetorische Figur der Synchisis, also der absichtlichen Verwirrung der Wortstellung, könnte man aphatisch auch der rede zuschlagen, es wäre also die Muse jener gemeint, die mit beschränktem Sprachmaterial nach Ausdruck suchen.«
– Benedikt Ledebur, Aphatischer Muse Rede. Zu den Arbeiten Brigitta Falkners. In: Ein Fall für die Philosophie, Klever Essay (2014)